Lieder auf Schweineplatten: Der Dynamische Oktoberklub

Ankündigungsplakat - Grafik: KomissarovIch weiß noch, wie es anfing: Wir fuhren im Herbst 2001 zu einem Auswärtsspiel nach Hannover an einem Dienstagabend und in Ackis BMW herrschte eine ausgelassene kreative Stimmung, wie sonst nur am Stammtisch am Mittwoch. Irgendwann fingen wir an, zu jedem Rocksong aus dem CD Player Texte zu erfinden, die irgendwie zu den Eisbären passten.
Irgendwann kam Acki dann der Gedanke, dass man das doch auch auf CD herausbringen könnte. Flugs wurde die Idee weiter gesponnen und Acki wusste sogleich zu berichten, dass er gut mit einem Produzenten und Mitglied der Gruppe Lift bekannt sei, der natürlich noch vor dem Spiel von ihm mit dieser Idee konfrontiert wurde.

Ein paar Wochen später trafen wir uns in der Manetstraße, in Bodos Studio in einem Gartenhaus. Und dann ging es tatsächlich los. Wir sangen eine lustige Mischung von teils lustigen, teils frechen und teils auch bitterbösen Songs, die größtenteils während der Europaliga-Touren und dem Schweden-Trainingslager entstanden waren.
Der damaligen Rivalität entsprechend, ging es auch um den damaligen Lokalrivalen, dem mit “Schwainepreussen“ nicht nur ein Lied gewidmet wurde.
Ankündigungsplakat - Grafik: KomissarovMir wurde die Aufgabe übertragen, das Cover zu gestalten und so nahm ich bei unserem zweiten Studiotermin einfach mal die Kamera mit und machte mehr zufällig das Foto, das dann zum Coverfoto wurde. Ackis Russenmütze auf dem riesigen Studio-Mischpult. Der Schriftzug wurde dann eine recht blutige Angelegenheit, wie auch der Inhalt der Songs nicht immer ganz gewaltlos war. Sicherheitshalber distanzierten wir uns im Covertext von „allen schlimmen Dingen,“ und hofften nicht verklagt zu werden. Um der Aktion ein wenig die Ernsthaftigkeit zu nehmen, kamen wir in einer Nachtsitzung mit unserem Produzenten Bodo noch darauf, das Label Schweineplatten zu erfinden, das dann auch ein an die Fleischerinnung angelehntes Logo erhielt.
Im Februar 2002 war es dann soweit: In Kruses Sportsbar feierten wir die Veröffentlichung unserer Platte, die den Titel „Lieder, die das Leben schrieb!“ erhalten hatte. Bange Minuten bevor der erste Song aus den Boxen ertönte. Fanden wir das vielleicht nur alleine gut und witzig, was wir da gemacht hatten? Aber nein, es gab ungläubige Gesichter im der ganz gutgefüllten Bar und kaum war der letzte Takt verklungen, gab es donnernden Applaus und einen Jubel, als hätten die Eisbären gerade ein Tor gegen die Preussen geschossen.
Insgesamt warfen uns die Reaktionen fast um und viele Fans kauften gleich mehrere Platten. Ich gab sogar die ersten Autogramme meiner Sängerkarriere und wir erlebten die Party des damals noch jungen Jahrhunderts.

CD - Grafik: KomissarovEtwa ein Jahr danach gab es noch einmal vier neue Lieder, die auf CD einem, vom Eis-Dynamo mäßig besprochenen, Liederbuch beigelegt waren. Waren es auf „Lieder, die das Leben schrieb“ noch viele kurze clipartige Stücke, waren auf „Eisheilige Lieder“ vier völlig unterschiedliche Songs beisammen, die aber alle in voller Länge durcharrangiert waren.

Einen weiteren Auftritt des Dynamischen Oktoberklubs gab es dann bei „50 Jahre Eishockey“ im vollen Wellblechpalast. Die danach entstandene CD, die gemeinsam mit Space kelly feat. Tim und Spencer beide Gesangsauftritte der Gala zusammenfasste, war dann professionell und offiziell verlegt, weshalb man die beiden Songs heute sogar bei iTunes herunterladen kann. Dafür hatte mich der für so ein Cover einer „offiziellen“ Platte notwendige Barcode mehr Zeit gekostet, als die Gesaltung des Covers der ersten CD.

Aber trotzdem ein weiteres Mal sollte noch eine CD bei Schweineplatten erscheinen. Möglich wurde dies durch ein Ereignis wieder an einem Dienstagabend. Der Kreis hatte sich geschlossen…

Doch über das „Meisterstück“ des Dynamischen Oktoberklub werden wir ein andermal auf www.welli-berlin.de berichten.

wei-de

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