Nach dem 17. und 19. Tag des vierten Monats im Kalender wird zukünftig auch dessen 20. ein ganz besonderer für uns sein. In der ausverkauften Kölnarena vollendeten unsere Eisbären am letzten Sonntag, was von uns wohl die Wenigsten erwartet haben dürften, als wir im September des vergangenen Jahres die Reise durch die Saison 2007/08 begannen. Deutscher Meister!
Zum dritten Mal in nur vier Jahren! In der NHL spricht man bei so vielen, in kurzen Abständen aufeinander folgenden Titeln von einer Dynastie. Untermauert wird dieser Gedanke von einer weiteren, aber noch nicht vom Erfolg gekrönten Finalteilnahme im Jahre 2004, sowie weiteren ersten und zweiten Plätzen nach der Vorrunde in den vergangenen fünf Jahren. Nicht vergessen sei zudem auch der erstmalige Gewinn des DEB-Pokals im Februar dieses Jahres. Double!
DEL-Eishockey, Titel, Meisterschaften – zuletzt stand in besagtem Zeitraum all dies in sehr engem Zusammenhang mit unserem Klub, den Eisbären Berlin. Und in der nun anstehenden, alles verändernden neuen Spielzeit mit dem Umzug in die o2 World ruft nun auch noch Europa nach unseren Eisbären – Champions League!
Am Anfang der Saison sahen die Prognosen für das Abschneiden unserer Eisbären bei Fans wie Experten eher Durchwachsenes vor. Unter die ersten Sechs, so auch meine persönliche Erwartung, und ins Halbfinale möge man doch bitte vordringen. Dass tatsächlich mehr drin sein könnte, zeichnete sich aber bald schon ab. Bis auf einige wenige ärgerliche Niederlagen, wie etwa das 3:6 zuhause im Welli gegen die Stiefgeschwister aus Hamburg, schnitten unsere Eisbären bis zum Jahreswechsel wie das berühmte warme Messer durch Butter. Verantwortlich dafür, so die nahezu einhellige Meinung aller unmittelbar Beteiligten, die zurück gewonnene Harmonie im Team, zwischen Trainer und Mannschaft und im gesamten näheren Umfeld.
Bedingt zum einen durch zum Teil langwierige Verletzungen von Leistungsträgern wie Denis Pederson, Mark Beaufait und André Rankel, und zum anderen sicherlich auch aufgrund der Weigerung Peter John Lees, ausländisches „Füllmaterial“ ins Sportforum zu lotsen, stieg die Belastung für die Verbliebenen. Nach dem Jahreswechsel häuften sich Niederlagen und in deren Folge naturgemäß die öffentliche Kritik. Die BILD zum Beispiel titelte: „Sparen sich die Eisbären den Titel?“.
Die Schwierigkeiten in dieser Zeit scheinen das Team allerdings zusammen geschweißt zu haben. Als sich auch noch Kapitän Steve Walker am Kreuzband verletzte und für die Play-off auszufallen drohte, sprangen sowohl für ihn, als auch für Denis Pederson, später Brandon Smith und Mark Beaufait andere in die Bresche. Allen voran „Bürgermeister“ Sven Felski und „Hooligan“ Stefan Ustorf als verbliebene Leader. Inzwischen konnten sich unsere Häuptlinge auch mit großer Sicherheit darauf verlassen, reichlich motivierte, sehr gut ausgebildete und, so muss man es heute wohl sehen, erwachsen gewordene junge „Krieger“ an ihrer Seite zu haben. Und so kam es in diesen für alle Beteiligten Nerven aufreibenden Play-off, dass diese Mannschaft gerade dann am engsten zusammen rückte, wenn nur noch wenig für sie sprach.
Im fünften und entscheidenden Spiel gegen die DEG Metro Stars war das so und auch in den engen Finalspielen gegen die Kölner Haie.
Fortsetzung folgt
Matze Eckart
Fotos: CityPress
Tags: Play Offs 2008