Danke, Olli

Juni 23rd, 2016

Oliver_KochNie hätte ich gedacht, dass ich noch einmal einen Blogeintrag in unserem Blog schreiben würde, aber leider gibt es einen traurigen Anlass dafür: Oliver Koch, mit dem zusammen ich das Projekt hier im Jahr 2008 gestartet habe und der sich hier mit so großer Freude und Enthusiasmus verewigt hat, ist am Wochenende nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Mit nur 40 Jahren, was wieder einmal zeigt, dass das Leben einfach nicht fair ist.
Er selbst hat in diesem Blog in dem Artikel „Mein Freund Heiner“ bewegend davon erzählt, wie er die Nachricht vom Tod eines Freundes erhalten hat: „Es ist der Moment, wo einfach alles nur leer ist. Die ganze Welt verschwamm vor meinen Augen. Die Erde stand still.“
Ja, genauso war das vorgestern. Im Büro, zwischen den vielen Sachen, die so anliegen, einfach mal schnell Facebook auf Neuigkeiten checken und dann war auf einmal alles anders. Christian berichtete vom Tod unseres Freundes. Es traf mich völlig unvorbereitet und deshalb wohl auch mit voller Wucht.
Wir hatten Pläne und ich hatte mich für und mit ihm gefreut, dass er einen beruflichen Neustart gewagt hatte, der ihm „einen strukturierten Arbeits- und Tagesablauf“ brachte, wie er schrieb.
Mit Olli zu chatten oder ihn zu treffen, war immer zweierlei: Eine Ansammlung von „Weisst Du noch?“ Situationen und eine Fülle von Ideen und Projekten, manche kurzfristig und einfach und manche langfristig und irgendwie so utopisch wie unerreichbar.
Eine von diesen Projektideen war dieser Blog, den wir aus dem Boden stampften, obwohl wir ungefähr 8000km und 6 Stunden Zeitverschiebung von einander entfernt waren. Aus einem „Man müsste das mal alles aufschreiben…“ wurde auf einmal „Wir machen jetzt einfach mal einen Blog“. Und es war eine unvergessliche Zeit, für die ich ihm immer dankbar sein werde.

Und es war auch Olli, der mich zu Twitter brachte, mir Facebook erklärte und der meine nach wenigen Folgen wieder beendete Kolumne bei Hockeyweb miterfunden und verantwortet hatte. Das etwas unfriedliche Ende machte unserem persönlichen Verhältnis nichts aus.
Unser liebstes unerreichbares Utopia-Projekt war immer eine Zeitschrift wie „11 Freunde“ für den Eishockeybereich. Wohl wissend, dass wir realistisch betrachtet wohl niemals in der Lage sein würden, so etwas auf die Beine zu stellen, träumten wir immer mal wieder davon, wenn wir uns im Chat unterhielten.
Ob die fehlenden Wellblechpalastgeschichten jetzt für immer unerzählt bleiben?

Natürlich fehlt in erster Linie jetzt einmal ein Familienvater und das ist wohl auch das Schlimmste und Bedrückende an der Nachricht von Ollis Tod. Gleichzeitig haben aber auch viele Menschen einen Freund verloren und das Eishockey in Berlin und Deutschland einen Fan, Freund und Analytiker, der einen Großteil seines Lebens dieser Sportart verschrieben hatte. Ein Eishockey-Verrückter im positivsten Sinne, der es bei aller Leidenschaft für seinen Verein immer auch verstand, das große Ganze im Auge zu behalten und der überall, wo man ihn kannte, respektiert und geschätzt wurde.
Auch wenn wir uns eher selten sahen, war er in der Zeit, als Deutschland und Eishockey für mich weit weg waren, ein wichtiges Bindeglied nach Hause. Seit den Zeiten von Radio Eiskalt und den Anfängen des Eisbären Fanboard sind wir uns immer wieder auf dem Weg durchs Leben begegnet.

Ich bin dankbar, dass er Teil meines Lebensweges war und unendlich traurig, dass das Schicksal es mit ihm nicht gut meinte und ihn so früh aus dem Spiel genommen hat.
Ollis Artikel über seinen verstorbenen Freund Heiner endet mit den Worten: „See you in heaven!“ Ich wünsche ihm, das Heiner auf ihn gewartet hat.

wei-de

Aus der Mottenkiste geholt

März 9th, 2015

Foto: Da ist doch tatsächlich der Wellblechpalast aus der Mottenkiste geholt worden und im Zuge dessen gab es ungewöhnlich viele Zugriffe auf einen Blog, der seit immerhin 2008 und damit 7 Jahre lang, ein Museumsdasen geführt hat. Ehrlich gesagt hatte ich schon mehrfach überlegt, ob ich mir die Gebühren für die Adresse nicht langsam sparen sollte, aber ein gewisses nostalgisches Empfinden führte dann dazu, dass ich diesen Blog, wie auch de privaten Peking Blog, einfach mal so gelassen habe wie er war: Einschließlich Werbung für ein Shirt, dass es genau wie den Shop, schon lange nicht mehr gibt.
Als schöne Erinnerung, die ab und an mal in einzelnen Artikeln von irgendwem gefunden, wiederentdeckt und gern auch mal bei Facebook verlinkt wird, das 2008, als www.Welli-Berlin.de seine Berechtigung und aktive Zeit hatte noch eine Spielerei von wenigen Nerds und Eingeweihten war und nicht täglicher Begleiter von Millionren Menschen.
Und auf einmal bin ich wieder hier und musste etwas grübeln, wie der Zugang noch mal ging und wie der Editor funktioniert. Warum ist das so?
Der Grund ist eigentlich ein ziemlich ärgerlicher Umstand, nämlich eins der größten Managmentveragen der Berliner Eishockeygeschichte, naja, wenn man vom Ende der Preußen, Devils, Capitals, Schlittschuhclub geschichte mal absieht. Die Eisbären hatten einfach mal keinen Platz in der o2 World, um das nach erneut miesem Abscheiden in der DEL – Hauptrunde notwendig gewordene Pre-Play-Off Heimspiel durchzuführen. Uns so wurde Wirklichkeit, was immer mal wieder gefordert, erträumt oder befürchtet worden war: Ein DEL Punktspiel im Wellbechpalast zu Hohenschönhausen.
Wegen der 2008 noch für völlig undenkbar gehaltenen Zahl der Dauerkarteninhaber gab es für dieses Spiel auch keine Karten auf dem freien Markt zu kaufen.
Insgesamt wurde der Abend unter tatkräftiger Mitheilfe der Mannschaft zu einem Erlebnis der Extraklasse.  bwohl wir uns ja alle in der Arena am Ostbahnhof jeden Spieltag sehen, war es irgendwie wie ein Familientreffen, bei dem man die bucklige Verwandschaft nach Jahren zu ersten mal wiedersieht und die Stimmung war eines Play-offs Spiels, ja eines Finalspiels durchaus würdig.
Es herrschte eine Lautstärke, an die ich mich zumindest vorher nicht erinnern konnte. Einen ganzen Abend lang, einschließlich der Aktivitäten nach dem Spiel im jetzt unter „Welli´s“ firmierenden Casinoar alles wie früher. Die Pause an der frischen Luft, kein Bier auf der Tribüne erlaubt, ein Schiedsrichter, der trotzdem mit selbigem übergossen wird und anschließend richtig beleidigt ist, Technik, die die Eisbärenhymne erst im dritten Anlauf abspielt, „Endlich wieder Eishockey“ Gesänge, schlechte Akustig, frisch gegrillte Nackensteaks, überall strahlende Gesichter: Eindrücke, die ich mitnehmen und im Herzen behalten werde.
Aber auch wenn das Spiel mit 6:3 überaus erfolgreich war, hat es doch die Wende für die Saison nicht gebracht. Das dritte Spiel ging mit 3:2 nach Verlängerung in Nürnberg verloren. Die Saison ist vorbei und ich denke eine Abschlußfeier kann man sich zumindest für alle. die am Freitag dabei sein konnten, sparen. Dieses Event wird lange nicht zu toppen sein. Es ist also unwahrscheinlich, dass es hier zu weiteren Griffen in die Mottenkiste kommt, aber wir haben in der vergangenen Woche gelernt, dass man doch niemals nie sagen sollte.
Tschüß Welli, altes Haus. War geil, Dich noch ein letztes Mal zu rocken, vor allem, weil ich ja damals nicht dabei sein konnte, als alles zuende ging.

Gedanken zwischen den Welten

Juni 1st, 2008

Foto: Matze EckartEinige Tage ist es nun her, seit wir von unserem geliebten alten Kasten Abschied genommen haben. Das an diesem 25. Mai Erlebte wirkt auch jetzt noch nach.
Ich könnte immer wieder mit der Zunge schnalzen, wenn ich an das Traditionsspiel zurück denke. Ey, teilweise war die gesamte Schwedenfraktion auf dem Eis zugange, was für ein Bild! Fast wie in meinen Anfangsjahren im Welli, als diese Jungs für die Eisbären übers Eis gestürmt sind.
Schmunzeln musste ich, als Kai Kristian vom DNL-Team – gerade mal 17 Jahre alt – den Kasten im Spiel der Helden vergangener Tage hüten durfte und die Fans ihn aufforderten „Und Kristian fängt die Welle an“. Etwas schüchtern zunächst, aber dann hat er es doch getan…. zu schade, dass man in dem Moment nicht unter seine Maske sehen konnte.

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Tschüss Welli, altes Haus! – Tach, o2 World!

Mai 27th, 2008

Foto: Matze EckartSonntag, 25. Mai 2008. Der Tag kam mit etwas Aufregung, nur unterschwellig, nicht so, als würde ein Spiel der Eisbären um DEL-Punkte anstehen. Dennoch mit dem Gefühl, dass etwas geschehen würde, was weniger, eigentlich gar nicht wiederbringlich sein würde. Der Tag, an dem wir unserem Wellblechpalast als Heimspielort der Eisbären in der DEL Tschüss sagen würden. Ein besonderer Tag, eben keiner wie andere. Traurig? Ein wenig. Sicher! Doch auch wiederum ein fröhlicher Tag. Denn etwas Gutes fand sein Ende, das Happy End lieferten unsere Eisbären-Cracks am 20. April mit dem Gewinn der dritten deutschen Meisterschaft. Der Welli verabschiedet sich als ein Ort von Champions. Ein würdiger Abschied von der großen Eishockeybühne, wie bestimmt nicht nur ich finde. Fortan wird er noch mehr die Wiege zukünftiger Erfolge sein. Von Kindesbeinen an werden sich junge Menschen von der Laufschule an bis hin zu den Eisbären Juniors in der Oberliga auf den Weg machen, um eines Tages den Schritt vom Wellblechpalast – dem Ort, an dem also auch weiterhin alles beginnt – in die o2 World zu schaffen. Die Wurzeln der Eisbären werden auch in Zukunft sehr wesentlich ihre Kraft aus dem Stück vereisten Boden im Sportforum schöpfen.

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Zum letzten Mal… Emotionaler Abschied im Welli

Mai 26th, 2008

Foto: City PressDie Türen sind zu, das Eis wird abgetaut. Am gestrigen Sonntag verabschiedeten sich 4500 Eisbären-Fans von ihrem Wellblechpalast. Die alte Eishalle in Berlin-Hohnschönhausen ist für das DEL-Eishockey Geschichte. Die Zukunft gehört der o2-World, die neue Multifunktionsarena im Herzen von Berlin.

Vorher wurde aber noch einmal kräftig gefeiert, und die Gästeliste dieser Veranstaltung las sich wie die Geschichte der letzten 50 Jahre des (Ost)Berliner Eishockeys. Read the rest of this entry »

Tschüss Welli im Welli

Mai 24th, 2008

Foto: City PressBevor die Eisbären Berlin im September in ihre neue Heimat, die O2 World, in der Mitte Berlins einziehen, verabschieden sie sich am 25. Mai 2008 (Sonntag) noch von ihrer alten Spielstätte. Gemeinsam mit und für seine Fans organisiert der Eishockeymeister 2008 die Abschiedsveranstaltung „Tschüss Welli“ und rechnet ein letztes Mal mit einem ausverkauften Wellblechpalast. Über 4000 Tickets sind bereits verkauft.

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Und wieder ne verpasste Meisterschaft

Mai 3rd, 2008

MEISTAViele werden jetzt angesichts des Titels glauben, dass ich von den Finals 1998 oder 2004 berichten möchte. Weit gefehlt, für mich fanden die verpassten Meisterschaften 2006 und 2008 statt.
In beiden Fällen hatte ich keine Möglichkeit, in Deutschland zu sein, weil ich seit 2005 in China lebe und arbeite. Bei der ersten Meisterschaft 2005 hatte das gerade noch hingehauen, da ich wegen der asiatischen Ruhe, mit der die chinesiche Botschaft in Berlin meinen Visaantrag bearbeitete, erst am 2. Mai ausreisen konnte. Das gab mir die Gelegenheit die Tage nach dem 19. April mit einem Dauergrinsen im Gesicht zu verleben und die Feierlichkeiten nach dem glücklichsten aller Dienstage ausgiebig mitzumachen.

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Das Shirt zur Meisterschaft ist da!

April 30th, 2008

MEISTA

…und nicht nur zur Meisterschaft! Auch das letzte Spiel im Welli ist (auf der Rückseite) verewigt. Mit allen Torschützen und den sekundengenauen Zeiten.

Ab sofort hier im welli-berlin.de Shop bestellbar.

Märkische Oderzeitung vom 26. April 2008

April 29th, 2008

Foto: City Press

Foto: City Press

Trauer um Peter Marx

April 27th, 2008

Foto: City PressDer Gang zum Grill an der Holzbude von Fleischer Peter Marx gehörte für viele von uns, aber auch die Gästefans zum festen Ritual vor einem DEL-Spiel im Wellblechpalast. Kult, wie das gesamte Drumherum – eine Institution!
„Ich muss hier noch mal ran“, sagte der Hamburger Hockeyweb-Kollege bei seinem Besuch im Welli während der Play-off-Serie gegen die Freezers, „bevor ich in der o2 World auch nur noch das übliche Arena-Einerlei vorgesetzt bekomme.“ Genüsslich verdrückte er seine obligatorische Bratwurst.

Unfassbar: Am vergangenen Donnerstag verstarb Peter Marx im Alter von 64 Jahren.

Wir werden dich nicht vergessen!

All unsere Anteilnahme gehört seiner Familie.

Das welli-berlin.de – Team